Reisebericht über die Gruppenreise Schottisches Hochland im Juni 2016

05 - 11.06.2016

Sonntag, 05.06.2016

Heute beginnt nun unsere Reise nach Schottland. Es heißt zeitig aufstehen, denn wir haben eine lange Fahrt vor uns und müssen rechtzeitig in Amsterdam sein, die Fähre wartet nicht!
Nachdem alle „eingesammelt“ sind, geht die Fahrt auf die A 4 Richtung Jena - Eisenach - Kassel - Dortmund - Utrecht - Amsterdam.
Natürlich gibt es zwischendurch noch Haltepunkte und ein leckeres Frühstück verführt uns.
Holland hat eine Fläche von 41 Tkm² und 1/5 der Fläche ist Wasser, dicht besiedeltes Land der Welt mit 500 TEW/km². 170 Windmühlen sind über das Land verteilt.
Im Hafen von Ijmuiden erwartet uns die Fähre „Princess Seaways“ die uns in der Nacht nach England bringen wird.
Nach einem umfangreichen schmackhaften Abendessen verziehen sich alle in die Kabinen und das bewegte Meer schaukelt uns mehr oder weniger liebevoll in den Schlaf.

   

   

Montag, 06.06.2016

Wir haben die Insel erreicht und verlassen in Newcastle die Fähre. Wärme und Sonnenschein begrüßen uns und ebenso der schott. Reiseleiter Pieter, er wird uns auf den nächsten Tagen begleiten.
Das vereinigte Königreich England umfasst England, Schottland, Wales und Nordirland. Unser Ziel ist der Nordteil Großbritanniens.
Newcastle, früher viel Industriebetriebe und Bergwerke, verlassen wir und fahren teilweise entlang des Hadrianswall`s. Dieser Wall war ein römisches Grenzbefestigungssystem aus dem Jahr 122 n. Chr.

Entlang dieser Mauer fahren wir in Richtung Gretna Green, vorher gibt es aber noch eine Rast an der Maueranlage, zur Einstimmung auf unsere Reise mit Whyski-Verkostung durch Andreas und Steffen, die zwei neuen Schotten!
Auf der Fahrt nach Gretna Green - Hochzeitsschmiede - beeindrucken uns die Landschaft - grüne Wiesen mit Schafen, kleinen Mauern, Steine, blühende Ginsterbüsche, kleine Wäldchen und immer schnurgerade Straßen durch teilweise bergiges Gelände, mit vereinzelten weit auseinanderliegenden Häusern oder Abtei- und Burgruinen, Zeugnisse der Feindschaften zwischen Engländern und Schotten vor Jahrhunderten. Beruhigend wirken dann wieder die friedlich grasenden Schafe.

Im 18. Jh. konnten junge Paare in Gretna Green heiraten, auch unter 21 Jahren, was zu dieser Zeit in England verboten war, und außerdem ohne Zustimmung der Eltern. So konnte dieses Verbot umgangen werden und dem Glück junger Paare stand nichts im Wege. Ein kommerziell vermarkteter Ort, mit viel Trubel.

Unsere Weiterfahrt führt uns in Richtung Glasgow - 650 TEW - größte Stadt Schottlands.
Glasgow bei Gründung „schöner grüner Ort“, im 18. Jh. befand sich hier der größte Tabakhandel, danach Textilindustrie, im 19. Jh. etablierte sich hier ein riesiger Schiffsbau.
Anfang des 20 Jh. ging die Industriezeit zu Ende, was dazu führte, dass Glasgow zum Problemfall wurde, zum „Chicgo Schottlands“! Danach große Anstrengungen zur Verbesserung und 1990 führte die Wahl zur europäischen Kulturhauptstadt zu einem großen Aufschwung, wovon auch wir uns überzeugen konnten, wie z. B moderner Baustil, viele Kulturzentren.
Bei einem kleinen Stadtrundgang und einer Stadtrundfahrt sahen wir die Ergebnisse wie z. B. Mungo-Cathedrale, Clyde- Auditorium (Konferenz- und Konzertzentrum), Kelvingrove Art Galerie und Museum.
Die Museen sind eintrittfrei - Königin Victoria und Albert hatten verfügt, dass auch arme Menschen Kunst sehen sollten (außer private Museen).
Mehrere Brücken überqueren den Fluss Clyde.

   

   

Dienstag, 07.06.2016

Von Glasgow führt uns die Fahrt in Richtung Westen, vorüber am Loch Lomond - Binnensee - Länge 33 km, Breite 8 km und bis zu 215 m tief. Hier spielt uns Pieter das Lied „Bonnie bonnie banks of Loch Lomond“, was fast zu Gänsehaut führt.
Im kleinen Dorf Luss am See gibt es einen Stopp, und wir können einen Spaziergang durch das idyllische Dorf, mit kleinen Häusern, blühenden Vorgärten immer am See entlang unternehmen.
Bei Temperaturen von 23 Grad können wir alles genießen. In der Ferne grüßen uns schneebedeckte Berge.
Wir durchfahren das „Tal der Tränen“, in Erinnerung an ungeheure Kämpfe der Engländer und erreichen bei Fort Augustus den Caledonischen Kanal - schiffbare Verbindung zwischen Fort William nach Inverness - hier schauen wir uns die fünffachen Schleusentreppen an, wo das Wasser auf Niveau Loch Ness abgesenkt wird. Die Schleusen werden von Feizeitkapitänen rege genutzt.
Nachdem wir die letzten Tage immer schönes Wetter mit Sonne und Wärme hatten, beginnt es jetzt zu grollen und ein Gewitter mit Regen zieht auf. Unser nächstes Ziel - Loch Ness mit Schifffahrt - erreichen wir bei Regen, so dass auch die Fahrt auf dem See nur unter Deck genossen werden kann. Nessie hat wohl Angst vor Regen und lässt sich nicht sehen.
Loch Ness ist bis zu 230 m tief, 97 km lang und 1,5 km breit, der zweitgrößte Seewassersee Schottlands.
Nach der Seefahrt ist unser Ziel Inverness, die einzige Stadt in den Highlands, hier findet der caledon. Kanal Eingang in die Nordsee. - Übernachtung in Aviemore.
Aviemore ist ein Wintersportzentrum und uns beeindruckt der historische Bahnhof, hier verkehrt im Sommer täglich die restaurierte Museumsbahn, die bis in die Berge fährt.

   

   

Mittwoch, 08.06.2016

Heute führt uns die Fahrt über Inverness in nordwestlicher Richtung nach Ullapool zur Schlucht, wo wir von vielen kleinen Mücken begrüßt und gebissen werden.
Von einer Hängebrücke können wir das Wasser bewundern, dass in Kaskaden 50 m zwischen den Felsen der Corrieshalloch Gorge in die Klamm in die Tiefe stürzt. Die Klamm ist 1,5 km lang.
Ein kleiner Spaziergang führt uns dann noch zu einem Aussichtspunkt, wo wir noch einmal Staunen können. Nach dem teilweise beschwerlichen Aufstieg werden wir belohnt mit Andreas` „Fettbemmen“, die vorzüglich munden und wieder neue Kraft geben.
Inzwischen ist es wieder warm und sonnig mit 19 Grad und bei einem kurzen Stopp am Loch Broom können wir auf Wiesen Wollgras und kleine moorige Tümpel bewundern.
Unser nächstes Ziel ist der botanische Garten „Inverewe Garden“ bei Poolewe. Dank des warmen Golfstroms konnte hier der Schotte Mackenzie dieses Kleinod mit subtropischen Pflanzen und Bäumen anlegen, jetzt National Park. Herrliche Rhododendren, Azaleen, Seerosen und v. a. auch mit Blick auf den Atlantischen Ozean, beeindrucken uns.
Die Gunnera, auch Regenschirmpflanze oder Mammutblatt genannt, stammt aus Brasilien und kann sich hier zu wahrer Größe entwickeln.
Nach dem Abendbrot konnten wir noch im Pub des Hotels Aviemore die schottische Stimmung bei Musik und Günnes genießen.

   

Donnerstag, 09.06.2016

Heute müssen wir mit gepackten Koffern die Weiterfahrt antreten, denn unser Ziel ist Edinburgh.
Bevor wir in die kleinste Destillerie fahren, machen wir noch einen Abstecher zum Blair Castle mit seinen wunderschönen Gartenanlagen wo u. a. zwei über 60 m hohe Bäume stehen. Im Herkules Garten erfreuen wir uns an vielen Pflanzen, Stauden und am See an Wassergeflügel.
Der Eigentümer des Castle - Duke of Atholl - darf als einziger Brite eine eigene Privatarmee (aus 80 Angestellten) betreiben!
Nun führt uns die Fahrt nach Pitlochry, ein kleiner Luftkurort, wo uns die „Edradour Distillery“ mit Verkostung und Führung durch die Produktionsanlagen erwartet. Es ist die kleinste und älteste Destillerie mit 250 Jahren, die noch mit alten und einmaligen Apparaturen arbeitet.
Wir erreichen die Hauptstadt Schottlands mit 450 TEW - Edinburgh.
Die Ursprünge der Stadt liegen im 7. Jh. und 1125 erhielt sie das Stadtrecht, aus dieser und der nach-folgenden Zeit stammt die Altstadt, die dann im 18. Jh. mit der Neustadt erweitert wurde.
Über die ca. 2,5 km lange Brücke von 1964 fahren wir in die Hauptstadt und haben einen schönen Blick auf die historische Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1890 (2,5 km lang, 50 m hoch, Eisenkonstruktion), auf der andern Seite sehen wir den Neubau einer neuen Spannbetonbrücke, die sich noch im Bau befindet.
Bei einer Stadtrundfahrt sehen wir alte historische Gebäude, Kathedralen und Kirchen, das Parlaments-gebäude und viel Trubel und Verkehr und haben den Blick auf das Castle.
Übernachtung im King Malcom Hotel in Dunfermline.
Da wir das Edinburgh Castle nicht erreichen konnten, macht Andreas nach dem Abendbrot noch eine Lichterfahrt in die Hauptstadt mit kleinem Stadtbummel.
Müde und glücklich sinken wir in die Betten, denn morgen geht es nach Newcastle zur Fähre.

   

   

Freitag, 10.06.2016

Nachdem alles im Bus verstaut ist, geht es noch einmal zurück nach Edinburgh, und wir fahren zum Castle und können dabei die Wachablösung bewundern und gleichzeitig langt die Zeit, um das Schloss von außen anzusehen bzw. Blicke auf die Stadt zu richten.
Nun heißt es langsam Abschied zu nehmen und an der Grenze zwischen Schottland und England werden wir noch von einem Dudelsackspieler verabschiedet.
In den vergangenen fünf Tagen hat uns Pieter viel über und zu Schottland berichtet, von der Geschichte und auch von den jetzigen Problemen, wie z. Brexit! Danke.
Gegen 15 Uhr erreichen wir Newcastle und besteigen unser Schiff zur Überfahrt nach Amsterdam.
Wir schlafen bei ruhiger See, nach einem ausgiebigen Abendbrot, in den neuen Tag.

   

Samstag, 11.06.2016

Gegen 10.30 Uhr verlässt unser Bus als Letzter das Schiff, und wir treten die Heimreise an, vorher gibt es aber noch einen Abstecher nach Amsterdam und Andreas jongliert den Bus durch die belebte Stadt. Wir sehen viel von den Grachten, historischen und modernen Gebäuden und das Leben am und im Wasser. Wir können aber auch bei einen kleinen Rundgang durch ein Amsterdamer Viertel machen und erhalten so einige interessante Einblicke.
Danach geht es weiter in Richtung Heimat, vorher gibt es noch Pfannkuchen-Essen und eine kurze Möglichkeit zum Einkauf.
Bei diesem Halt bekommen alle eine Urkunde zur Bestätigung, dass wir nun „Schottland-Experten“ sind!

Nun geht es auf geradem Weg - bzw. Straße oder Autobahn - nach Hause und kurz vor Mitternacht erreichen wir Waldenburg/Glauchau und ab geht es in die heimatlichen Betten.
Wir werden wohl die nächsten Tage benötigen, um die Reise Revue passieren zu lassen und um alles verarbeiten zu können.

Es waren sehr interessante und schöne Tage, das engl./schott. Wetter hat sich weitestgehend von der besten Seite gezeigt, und wir haben viel über dieses schöne Land erfahren.

Danken möchten wir den Organisatoren - der Reiseagentur Rank mit Steffen an der Spitze und auch der guten unfallfreien und sicheren Fahrt von Andreas bei Rechts- und Links-Verkehr. Die Zwei im Cockpit des Busses bemühen sich bei jeder Fahrt, viel Überraschungen und Neuigkeiten ins Programm einzubauen auch kleine Umwege sind kein Problem, damit die Gäste zufrieden sind und immer wieder erfreut werden - Dankeschön, wir fahren gern mit Euch.

Gesamt gefahrene Strecke:
2700 km , davon in Schottland 1550 km

   

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Für Fragen und nützliche Tipps zu dieser Reise stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Schreiben Sie mir.

s.rank@reise-rank.de