Reisebericht über Marokko im Dezember 2007
Marokko - Straße der Kasbahs
Im Dezember 2007 gab mir das Fremdenverkehrsamt die Möglichkeit das Hinterland Marokkos in Form einer Busrundreise zu erkunden.
Die Tour führte uns "Die Straße der Kasbahs" entlang. Für Naturliebhaber, Abenteurer und Romantiker gleichermaßen eine interessante Route.
Die Kasbah-Komplexe in Südmarokko sind Lehmburgen der Berber - genutzt als Wohnhäuser, Wehranlage sowie als Speicher.
Die Landschaft ist abwechslungsreich geprägt mit Flußtälern & Bergen, Palmenhainen & kargen Landstrichen – wo man auf Echsen und Kamele trifft, Wüste & Seen – an denen Flamingos überwintern ...eine Region wo Braun- und Grüntöne überwiegen.
Circa 300 km östlich des Badeortes Agadir befindet sich unser Ausgangspunkt Ouarzazate. In diesem Ort – bekannt als das "Hollywood der Wüste" - kann man durchaus einem Star über den Weg laufen... Besuchen Sie die Filmstudios, lassen Sie sich in einem Cafe nieder, gehen shoppen oder golfen... Ouarzazate mit über 300 Sonnentagen im Jahr liegt auf einem Hochplateau vor der eindrucksvollen Kulisse des Hohen Altas mit seinen schneebedeckten Gipfeln. Sehenswert ist die Kasbah Taourirt, eine der größten Lehmburgen Marokkos.
Die Reise verläuft Richtung Süden nach Zagora durch karge Gebirgslandschaft mit Oasen & Kasbahs und entlang dem Flußtal des Draa, gesäumt von Dattelpalmen. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Hinweisschild "52 Tage bis Timbuktu" - eine Erinnerung an frühere Zeiten, als der Ort die Durchgangsstation der Handelskarawanen war.
Weiter führt uns die Reise nach Erfoud – einem kleinen Marktort am Fuße der höchsten Sanddünen des Landes. Am beeindruckendsten sind die Dünen durch ihre Farbspiele am Abend. Von erfahrenen Guides wird man per Jeep über Schotter- und Sandpisten zum Sonnenuntergang chauffiert. Einige lassen sich von Kamelen weitertragen, andere wählen den erschwerlicheren Weg zu Fuß über die Dünen zu einem geeigneten Aussichtsplatz. Soweit das Auge reicht - um sich herum sieht man nur noch feinen orange leuchtenden Sand. Die Nacht verbringt man dann entweder in einem gemütlichen Zeltdorf am Rande des großen "Sandkastens" mit Sterne gucken. Oder es geht – wie auf unserer Tour – wieder zurück nach Erfoud in unsere Unterkunft "Kasbah Xaluca". Einem in der typischen Lehmbauweise mit natürlichen Materialien – wie Fossilien und Rosenquarz - und mit viel Liebe zum Detail errichteten Hotel. Sollten Sie Erfoud im Herbst besuchen, verpassen Sie nicht das Dattelfest. Wo kann man schon eine Wahl zur "Miss Dattel" erleben?
Bevor wir wieder unseren Ausgangspunkt durch das Dades Tal erreichen führt unser Weg zum großen Oasenort Tinerhir - dem Tor zur Todra-Schlucht. Diese eignet sich bestens - mit teils nur 10 Meter Breite und bis zu 300 m hohen Felswänden - für Wanderungen, Motorrad- oder Klettertouren.
Zu empfehlen ist eine Reise durch das Hinterland speziell im Frühjahr, zur Zeit der Obst- und Mandelblüte, mit milden Temperaturen. Selbst im Sommer sind hier um die 40 Grad bei trockener Luft erträglicher als schwüle 27 Grad in Deutschland.
Durch die Vielfalt der Natur sowie der guten Infrastruktur – in einige Fällen auch wegen der niedrigen Kriminalitätsrate - wurden in Marokko bereits viele Filme gedreht. Vom alten Hitchcock-Klassiker "Der Mann, der zuviel wußte" von 1956 über "Gladiator" und "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" bis hin zum "Der Baader Meinhof Komplex" bedienten sich die Regisseure an den eindrucksvollen Kulissen der Natur.
Und überprüfen Sie das Urteil des Kochs Paul Bocuse. Für ihn gehört die marokkanische Küche – neben der französischen sowie chinesischen – zur besten. Probieren Sie unbedingt das Nationalgericht Tajine. Dies ist ein – im typischen Tongeschirr mit kegelförmigen Deckel über dem Feuer gegarter – Eintopf aus Fleisch und Gemüse. Der Minztee im Anschluß sollte nicht fehlen!
"Die Welt ist ein Pfau und Marokko sein Schweif." - Marokkanisches Sprichwort
In diesem Sinne entdecken Sie die Schönheiten des Landes...
Tinerhir Oase
Todra-Schlucht
Wadi Draa
Kamele auf einer Düne
Gern berate ich Sie zu diesem Ziel und freue mich auf Ihre Anfrage.
Geschrieben von Steffi Voß