Reisebericht über die Gruppenreise Sardinien/Korsika 2013 im September 2013
15.09 - 24.09.2013
Sonntag, 15.09.2013
Nachdem in Zwickau-Ost noch die letzten drei Urlaubsgäste zugestiegen waren, ging die Fahrt ab in Richtung Regensburg, vorher gab es noch ein ausgiebiges Frühstück, liebevoll von Steffens Familie bereitet. Gestärkt ging es weiter in Richtung München, unterwegs begleitet uns immer mal Regen, uns stört das aber nicht, denn wir fahren in die Sonne. Bei unserem nächsten Haltepunkt sieht es schon wieder freundlicher aus und in Kuchlbauer's Bierwelt werden wir von typischen Hundertwasser-Bauten begrüßt. Weiter geht die Fahrt entlang der Hopfenstraße durch die Hallertau. Die nächste Rast ist in Inning am Ammersee und uns bietet sich ein wunderschöner Blick auf den See bei Sonne und blauem Himmel. Über Weilheim Richtung Garmisch-Partenkirchen entlang dem Brennerpass über die 800 m lange Europabrücke erreichen wir Sterzing, wo uns das Hotel "e;Saxl"e; (Südtirol) bei schönem Wetter und einem guten Abendbrot erwartet. Müde und zufrieden sinken alle in die Betten und freuen sich auf die weitere Reise.
Montag, 16.09.2013
8 Uhr starten wir zur Weiterfahrt nach Livorno in Italien. Entlang der Eisack und der Brenner- Autobahn, der Sachsenfeste erreichen wir Brixen, Klausen mit Brandzoll und Kloster Säben. Das Etschtal ist ein typisches Weinanbaugebiet und in dieser Region kommen 40 Rebstöcke auf einen Einwohner! Die Landeshauptstadt der Region Emilia Romana ist die historische Stadt Bologna. Wir überfahren den Po, der nach 652 km in die Adria fließt und längster Fluss Italiens ist. Weiter geht es in Richtung Florenz, und wir verlassen die Apeninnen und erreichen die Toskana mit Olivenbäumen und Zypressen. Am heutigen Tag sind wir ca. 500 km gefahren und erreichen unser Überraschungsziel – Pisa – Von weitem schon begrüßt uns der schiefe Turm, der auf Pfählen im Sumpfgebiet erbaut wurde und 1998 zu Sicherungsarbeiten gesperrt war, jetzt aber wieder begehbar ist. Er wurde 1100 erbaut, mit einer Höhe von 55 m und 12 m Breite. Auf dem Gelände sehen wir außer dem Turm, das Opernhaus und die baptistische Kirche. Nach einem ausgiebigen Abendbrot in einer kleinen Gaststätte in der historischen Stadt geht es zurück zum Bus, der uns nun nach Livorno zum Schiff bringt. Ein bewegtes Meer begrüßt uns und so haben wir eine schaukelige Überfahrt nach Sardinien bei Windstärke 8. Alle haben aber die Wellen gut verkraftet und die Nacht verschlafen.
Dienstag, 17.09.2013
Am Morgen gegen 7 Uhr erreichen wir den Hafen von Olbia auf Sardinien und werden außer von unser sardischen Reiseleiterin Rebecca auch vom warmen Mistral begrüßt, der uns die Haare vom Kopf fliegen lässt. Der Aufenthalt auf der Insel beginnt gleich mit einer Überraschung, denn wir fahren zum Hotel „Gabbiano Azzuro“, wo uns ein erstklassiges Frühstück erwartet. Gestärkt beginnen wir nun unsere Reise auf der Insel, sie ist die zweitgrößte im Mittelmeer mit einer Fläche von 24.000 km², 1,6 Millionen Einwohnern und 3,5 Mio. Schafen! Zunächst geht unsere Fahrt nach Porto Rotondo, was seit 1967 besteht und runder Hafen bedeutet, erbaut auf Granitfelsen, der vorher unbewohnt war. Weiter zur Costa Smeralda - weicher geschützter Baustil für diese Gegend – nach Porto Cervo (Hirschhafen). Immer wieder werden wir von einer wunder- schönen Wasserlandschaft, großen Yacht- Häfen und typisch sardischen Bauten über- rascht. Sardinien stand 400 Jahre unter argonischer Herrschaft, was sich in vielen Dingen der Insel widerspiegelt, gesprochen wird sardisch und italienisch. Die smaragdene Küste hat 55 km Ufer mit 63 Buchten. Nach den vielen schönen Eindrücken erreichen wir unser Hotel „Airone“ für die nächsten Tage und beziehen unsere Zimmer und „beschnuppern“ die Hotelanlage.
Mittwoch, 18.09.2013
Heute steht die Fahrt auf die Insel Maddalena auf dem Programm, die sich in einem Archipel von 7 Hauptinseln (u. a. Maddalena, Caprera, St. Stefano) – nur eine ist bewohnt – befindet. Wir fahren nach Palau und von dort mit der Fähre zur Insel, vorbei am Capo d’Orso (Bärenfels). Auf der Insel gibt es nur ein bewohntes Zentrum mit 11.000 Einwohnern. Mit dem Bus machen wir eine Inselrundfahrt durch die bewohnte Gegend, und dann geht es über eine Brücke nach Caprera, wo sich die weiße Villa Garibaldis befindet. Er verbrachte hier die letzten 26 Jahre seines Lebens. In seiner Villa konnten wir uns von seinem Erfindungsreichtum überzeugen, z. B. Badewanne im Stall, moderne Küchenhilfen wie z. B. Wasser- leitung im Haus, Heizung. Ebenso erstaunlich für die damalige Zeit - Garibaldi lebte von 1807 bis 1882 – sind seine Hilfs-mittel, die er sich baute, da er an Rheuma und Gicht erkrankt war, wie Rollstuhl, Schreibhilfen, er konnte sich die letzte Zeit gar nicht mehr bewegen. Mit vielen schönen Ausblicken auf Meer und Landschaft, verabschieden wir uns von der Insel, und die Fähre bringt uns zurück aufs Festland. Eigentlich ist es geplant, direkt ins Hotel zu fahren, aber es gibt noch einen Abstecher nach Porto Rafaelo. Dieser Ort ist als spanisches Dorf auf Sardinien gebaut worden, originalgetreu 1952 nachgebaut. Ein erlebnisreicher Tag ging zu Ende.
Donnerstag, 19.09.2013
Heute steht die Fahrt zum Golf von Orosei auf dem Programm, aber vorher gibt es für Rebecca noch eine „Überraschung“, denn Steffen sitzt am Lenkrad des Busses, wie am Vortag bereits erklärt, da Andreas frei hat. Rebecca guckt recht ängstlich, die Bustüren gehen zu und kein Andreas ist in Sicht. Der Bus versucht sich in Bewegung zu setzen und da erscheint Andreas zum großem Glück von Rebecca, mehrere Zentner Steine fallen von ihr ab! Alle hatten das Spiel mit-gemacht. Auf der Fahrt erfahren wir viel über bildhafte Felsgebilde, wie z. B. der Löwe, Pinoccio mit der großen Nase, den Opa und v. a. m. Auch sehen wir weibliche Esel-Herden, die für die Milch für Kleinstkinder benötigt wird. Die Reise geht weiter an Olbia mit 55.000 Einwohnern und dem internationalen Flughafen vorbei. Der Hafen von Olbia ist der wichtigste Italiens, er liegt geschützt vor Winden und war bereits bei den Römern entstanden, zum Transport von Granit nach Rom. Im Hafen werden auch Miesmuscheln gezüchtet. Sardinien hat eine Länge von 320 km und 180 km Breite. Rast auf der Saubohnenburg in Posada – Tor des Kalksteingebietes. Um diese Burg gibt es folgende Sage: Arabische Piraten belagern die Stadt, die Einwohner, die auf die Burg geflüchtet sind, füttern Taube mit Saubohnen und sie wird von den Belagerern gefangen und geschlachtet – Ergebnis: Wenn die Einwohner ihre Tiere mit Saubohnen füttern, haben sie genug Nahrung – das Ergebnis war, dass die Belagerer unverrichteter Dinge abzogen. Gemälde am Fuß der Burg haben alles nachgestaltet. Trassumanza-Weg: Auf diesen Wegen durch das ganze Gebirge gingen die Hirten mit den Schafen. Es ist eine schwere und verantwortungsvolle Arbeit der Hirten, die Tiere an gute Futterplätze zu führen und ihr Leben zu schützen. In Sardinien werden Schafe für Milch gehalten, aus der Pecorino-Käse hergestellt wird – keine Fleischschafe. Wir fahren die Uferstraße entlang und haben Blicke aufs Meer und u. a. auch auf die Stadt Gala Corone – Stadt der Keramik und des Schmuckes, die nach 7 km kurvenreicher Straße am Meer liegt. Unser Weg führt uns aber zur Grotte Bue Marno im Golf von Orosei. Am Ufer wartet bereits ein Schiff auf uns und bei blauem Himmel, Sonnenschein und ruhigem Meer strechen wir in See, auf zur Grotte. Die Gesamtlänge der Grotte beträgt 17 km, davon sind 5 km erforscht und 900 m begehbar, die zu Fuß zu bestaunen sind. Vom Kerzensaal, geht es zum Spiegel- und Pfeiffen-Saal, danach ist die Grenze von Meer zu Fluss und es folgt der Robbensaal. Wir sind beeindruckt von den riesigen Stalagmiten und Stalaktiten, die die Natur hier geschaffen hat. Es geht wieder zurück mit dem Schiff, und wir genießen die herrliche Umgebung, am Hafen erwartet uns das „Bähnle“, was uns zurück zum Bus bringt. Dort steht bereits Andreas und ist damit beschäftigt, für uns Fettschnitten zu „schmieren“, selbst ist der Mann, denn auch das Fett hat er nach eigenem Rezept zubereitet. Allen schmeckte es prima – Danke. Nach diesem kräftigen Imbiss wurde im kleinen Dorf Oliena gestoppt, denn dort gab es eine Wein-verkostung und alle kamen in eine lustige Stimmung Zurück ging es über Nuoro und in La Caletta wurde noch eine Pause gemacht, an einem sehr schönen breiten Sandstrand, der zum Baden einlud. Von Rebecca erfuhren wir, dass in Sardinen eine schlechte Krankenversorgung besteht, es gibt wenig Ärzte und lange Wartezeiten für Krankenhausbehandlungen. Auch die Rente ist nicht riesig, so bekommen z. B. Hirten unter 500 €! In den Schulen wird nur die italienische Sprache gelernt, es sind jedoch Bestrebungen im Gange, dass die sardische Sprache auch gelehrt werden soll. Auf der Insel werden viele Traditionen gepflegt, z. B. Weben, Korbflechterei – man ist bestrebt , diese alten Gewerke zu erhalten.
Freitag, 20.09.2013
Unsere Fahrt führt uns über Orune Richtung Nuoro, heißt auch Athen Sardiniens, nach Orgosolo, was auch Banditendorf genannt wird, ist aber nicht richtig. In dieser Gegend fand die größte Schlacht der Geschichte Sardiniens zwischen Hirten und Carabinieri statt, ein Hirte ist ein freier Mann und lässt sich nicht brechen! Nach einer kurvenreichen Fahrt erreichen wir Nuoro und besuchen das Haus der Nobelpreistägerin von 1926 Grazia Deledda, die in ihren Büchern, wie u. a. in - Schilf im Wind – und – Cosima – ihre Heimat Sardinien sehr anschaulich beschreibt. Vorher gibt es noch einen Abstecher zum Monte Orto Bene mit der Jesusfigur. Unser nächstes Ziel ist zugleich ein Höhepunkt der Reise, und zwar das Hirtenessen. Dazu sitzen wir im Wald im Kreis auf Steinen und werden von den Hirten mit - Molke aus Schafsmilch - Pana Guttiau – sard. Hirtenbrot - Wurst und Käse - Schaffleisch mit Kartoffeln und Zwiebel - Fladenbrot mit gegrilltem Spanferkel - Pecorino-Käse - Pfirsich und Gebäck dazu gibt es Rotwein, Wasser und Schnaps Umringt werden wir von den freilaufenden Schweinen, die immer wieder versuchen, auch etwas vom Festmahl abzubekommen. Genudelt sind wir alle und es geht zurück zum Bus, vorher singen aber noch die Hirten dreistimmig mit Erzähler, typische sardische Musik. Beim Abendbrot im Hotel muss dann Steffen bei den Garnelen Hilfe leisten, um sie aus ihrem „Panzer“ zu bekommen.
Samstag, 21.09.2013
Heute müssen wir nun mit gepackten Koffern das gastliche Hotel bei Olbia verlassen, denn es ist der letzte Tag auf Sardinien. Nach einer Fahrt durch den nördlichen Teil der Insel, fahren wir heute gegen Abend mit der Fähre nach Korsika. Vorher gibt es aber noch einen Besuch in einem Familienbetrieb der Korkverarbeitung. In Calangianus befindet sich das Hauptgebiet der Verarbeitung des Korkes. Der Baum muss einen Stammumfang von mindestens 20 cm haben, bevor die Schälung beginnen kann. Die erste Schicht der Steineiche ist männlich und nicht für die Korkverarbeitung geeignet, sie wird zermahlen und vorwiegend zu Isoliermaterial verarbeitet. 10 bis 12 Jahre später werden weibliche Schichten gewonnen und sind gutes Material. Der Baum wird bis zu 300 Jahre alt. Die Schälung erfolgt Mitte Mai bis Ende August, da in dieser Zeit die Schale flexibler und dehnbarer ist. Die Rinde oder Schale der Korkeiche muss ein Jahr liegen, dann wird sie in kochendem Wasser gereinigt, danach ist sie platt und verzieht sich nicht mehr. Die Schälung kann nur aller 10 bis 12 Jahre erfolgen. Nach dieser interessanten und aufwändigen Vorbereitung, sehen wir auch die Verarbeitung, wie z. B. das Aufbringen auf Keramikkrügen. Weiter geht unsere Fahrt am größten Monolith Europas vorüber, dort macht auch Steffen Bekannt-schaft mit dem Feigenkaktus! Weiter geht es bei Sonnenschein und blauem Himmel nach Castel Sardo – eine uneinnehmbare Festung. Unterwegs begrüßt uns am Straßenrand noch ein riesiger steinerner Elefant. Castel Sardo – Stadt der Korbflechterei – keine Produktion in der Fabrik, sondern nur Heimarbeit, die Frauen arbeiten meistens vor dem Haus. Der grüßende Elefant und der Blick von dem Castel: Nach einer interessanten Fahrt entlang der Küste, mit viel Ausblicken auf das Meer und das kristallklare Wasser, erreichen wir St.Teresa. Nach einer km-langen Rückwärtsfahrt, da ein Umlenken für Andreas nicht möglich war, gelangen wir zum Hafen, von wo uns die Fähre nach Korsika bringen wird. Vorher müssen wir uns noch von Rebecca verabschieden, sie hat uns sehr viel über ihre Heimat und die dortigen Lebensbedingungen erklärt. Aber auch die Bemühungen der Erhaltung sardischer Handwerkstechniken, Kultur und Geschichte. Erinnern werden wir uns an ihre elefantische Fanfare zum Sammeln der Teilnehmer sowie größere und kleinere Geschichten, wie z. B. die Hebamme noch in den 20iger Jahres des v. Jh., die auch Sterbehilfe leistete auf drastische Art oder über rollenden und laufenden Käse – Danke Rebecca. Nun heißt es, Sardinien Adieu zu sagen und nach ca. 50 Minuten erreichen wir Bonifacio in Korsika. Jetzt liegt eine mehrstündige Busfahrt durch den südlichen Teil Korsikas vor uns, und wir erhalten bereits die ersten Eindrücke vom „Riesenberg“ und der Landschaft, bis wir unser Zwischenziel in Ajaccio müde und geschafft erreichen. Übernachtung im Hotel Fesch. So begrüßt uns Korsika!
Sonntag, 22.09.2013
Zum Stadtrundgang werden wir von Marie-Luise, unsere neue Reiseleiterin erwartet.. Bis 1768 war Korsika unter genuesischer Herrschaft und wurde dann von Frankreich gekauft. Napoleon wurde 1769 in Ajaccio geboren und damit erklärte er später die Stadt zur Hauptstadt der Insel. Ajaccio liegt in der größten Bucht (geschützte Lage), die 22 km lang und 12 km breit ist. Der Stadtrundgang durch die Altstadt führt uns vorbei am Denkmal des Kardinals Fesch (sehr reich, Onkel von Napoleon), der Zitadelle (heute Militärsitz), in die Kathedrale mit ihrer mächtigen Kuppel aus dem 16. Jahrhundert, am Geburthaus Napoleons vorüber zum Place Marechal Foch mit von Palmen umstandenem Löwenbrunnen und Napoleonstatue. Auf dem Markt können wir uns von den Erzeugnissen Korsikas überzeugen, wie Schweine-Salami, Käse verschiedene Arten, Marmelade, Honig, Liköre, Gewürze und natürlich eine Vielzahl von Gemüse und Früchten. Da Korsika keine Industrie besitzt, ist alles Bio, sie lebt hauptsächlich von Tourismus = 80 % Das Bürgermeisteramt der Stadt kann nur ein Mann bekommen, der aus dem Stammbaum Napoleons kommt. Ebenso ist es bei den Fischern, die ihr Gewerbe vererben. Ajaccio hat 50.000 Einwohner. Korsika – Land der Traditionen, Sonntag verleben die Familien gemeinsam. Die Insel hat eine Fläche von 8.724 km², davon 33 % Naturreservat, 1.000 km Küste, davon 300 km Strand. Die Insel ist 183 km lang und 83 km breit (Luftlinie) und hat 300.000 Einwohner. Korsika ist ein Hochgebirge und hat im Winter Schnee und Skigebiete, außerdem 40 Gipfel über 2000 m, der höchste Berg ist der Monte Cinto (Berg ohne Mütze) mit 2.710 m. Ähnlich wie in Sardinien, leben auch in Korsika die Menschen als Hirten in den Bergen, durch die vielen Belagerungen haben sie sich in die Höhe verzogen. Vor über 450 Milliarden Jahren war Sardinien und Korsika noch mit dem Festland Frankreich bei Marseile verbunden. Vor 250 Millionen Jahren durch Eruptionen vom Festland und Sardinien getrennt. Seit 20 Jahren hat Korsika eigene Sprache, die auch anerkannt ist und in der Schule gelehrt wird. Der Kastanienbaum ist in Korsika der Brotbaum, Polenta aus Kastanienmehl, Kastanienbier, früher wichtigstes Nahrungsmittel, schwierige Arbeit der Zerkleinerung. Am Pass in der Höhe von 1160 m unterhalb des Monte d Oro = Goldberg machen wir Rast und genießen die Natur, finden auch blühende wilde Alpenveilchen. Weiter geht die Fahrt über Vivario, Veneco nach Corte, wir durchfahren kleine Bergdörfer, die teil- weise nur noch wenig bewohnt sind. Auch an einer Eisenbahnbrücke in typischer Eiffel-Bauweise fuhren wir vorüber. Korsika legt viel Wert auf die Erhaltung der Natur und schützt diese mit Naturschutzgebieten. Von Corte fahren wir entlang des Fluss Tavignano Richtung Aleria zur Ostküste, wir verlassen das Granitgestein und kommen ins Schiefergebirge, das bis zum Norden führt. Hier in der Ebene erfolgt Obst- und Weinanbau sowie Landwirtschaft. Marie-Luise erklärt uns, dass die Stämme der ausgedörrten Agaven zu früheren Zeiten für den Bau von Wasserleitungen verwendet wurden. Entlang der Mittelmeerküste fahren wir Richtung Bastia und sehen auch die Insel Monte Christo. Zur Stadt gelangen wir durch einen 800 m langen Tunnel (4 Jahre Bauzeit), der unter der Zitadelle und unter dem Wasser hindurchführt. Am Place Saint Nicolas mit Napoleonstatue und Mama Korsika erwartet uns ein „Bähnle“, was uns durch die historische Altstadt zur Zitadelle bringt. Von hier haben wir einen wunderschönen Blick auf die Stadt, den Hafen der 1834 erbaut wurde und der zweitwichtigste Hafen für Frankreich ist, bezogen auf die Empfangskapazität. Unsere Reiseleiterin Marie-Luise hat uns Korsika mit ihren Erläuterungen nahe gebracht und uns viel von Geschichte und dem heutigen Leben berichtet. Leider war die Zeit in Korsika zu kurz. Nachdem wir uns von ihr verabschiedet haben, geht es in unser Hotel „Isola“ im Naturschutzgebiet, wo wir gern noch ein paar Tage bleiben würden. Leider geht es aber morgen zurück.
Montag, 23.09.2013
8.45 Uhr erwartet uns die Fähre in Bastia, die uns nach Livorno bringen wird, was wir gegen 14 Uhr erreichen. Adieu Korsika! Jetzt liegen 440 km Fahrtstrecke nach Leifers vor uns, entlang der Mittelmeerküste. Unterwegs sehen wir die Marmorbrüche von Carrara – weiter geht es Richtung Gardasee – zur Brennerautobahn und nach Leifers. Dort erwartet uns das schöne Hotel „Ideal“ und nach dem guten Törggelen-Abendbrot, typisches regionales Essen, gibt es noch einen Abend mit Musik und auch wieder viel Essen, leider unser Abschiedsabend.. Satt und zufrieden sinken wir in die Betten und schlafen in den letzten Tag unserer Urlaubsreise.
Dienstag, 24.09.2013
Nun sind die Koffer verstaut und es geht zurück in die Heimat, über Bozen – Meran zum Rechenpass in 1705 m Höhe. Vorher gibt es aber noch eine Rast am Reschensee, der 1939 geflutet wurde, er hat eine Größe von 670 ha und hier findet der Lauf über 15,9 km um den See statt. Hier stärken wir uns mit Andreas' guter Suppe. Weiter geht es zum Fernpass in 1216 m Höhe im Zugspitzgebiet und am Zugspitzblick können wir den wunderschönen Ausblick in die Alpen und auf die Zugspitze genießen. Über den Grenzübergang Reute/Füssen erreichen wir Deutschland und es geht zügig Richtung Heimatort. Heute sind wir 800 km gefahren! Nun ist es Zeit, noch einmal ein paar Eindrücke der Reise bei jederzeit sonnigem Wetter anzusprechen. Andreas formulierte „Dass ich das noch erleben konnte“, ich möchte es ändern in „Danke allen, dass wir diese Reise genießen konnten“ – alle sind die, die die Reise vorbereitet haben, Andreas, der uns gut und sicher auf der Fahrt durch die Länder fuhr, Geli die für das leibliche Wohl sorgte und natürlich Steffen, der neben den ansässigen Reiseleitern viele Erläuterungen gab. Sie alle sorgten gemeinsam für eine wunderbare Reise mit vielen Überraschungen. Wir haben viel von Sardinien und Korsika erfahren und es gibt viele Ähnlichkeiten, wie - Heimatliebe - Traditionen - Naturbewusstsein und Pflege der Natur - rollender und laufender Käse, der von der EU aus hygienischen Gründen verboten wurde - auf beiden Inseln herrschte bis in die 60iger Jahre Malarie durch viele Sumpfgebiete, diese wurden durch die Anpflanzung von Eukalyptusbäumen entwässert und damit konnte die Malaria eingedämmt werden - ein paar von den 3,5 Mio Schafen!